Bei diesem Thema muss ich ein wenig ausholen und an meine Tanzschulzeit in den frühen 90er Jahren zurückdenken. Ich war begeisterter Tänzer und habe nach meinem Gold-Tanzschulkurs naturgemäß sehr viele Bälle besucht. Dort habe ich mich als Musikstudent und Tänzer immer wieder sehr über die Bands geärgert, die in meiner Umgebung die Bälle musikalisch untermalt haben.
Es wurde natürlich auch tolle Musik gespielt, jedoch konnte ich meine Tanzschulkenntnisse überhaupt nicht umsetzen: Cha-Cha-Cha und Samba wurde zu schnell gespielt, langsame Walzer gab es am Abend maximal drei, Paso Doble wurde überhaupt nicht gespielt. Stattdessen war gefühlt jeder dritte Song eine langsame Ballade, zu der gar kein Tanz gepasst hat.
Da hat der Plan in mir gereift, selbst eine Band zu machen, die auf der einen Seite Tanzmusik spielt aber natürlich auf der anderen Seite auch für das Publikum nicht zu „sperrige“ Musik macht, wie das die Big Bands in dieser Zeit gemacht haben – abgesehen davon konnten die Big Bands meistens auch nur Swing spielen (aber das ist jetzt ein anderes Kapitel).
Oft musste ich auch gegen das unbegründete Vorurteil ankämpfen, dass man mit Standard-/Lateintänzen das „normale“ nicht tanzkundige Publikum ausschließt. Das ist ein großer Irrtum, absolut niemand sagt, dass man beispielsweise zu einer Rumba ausschließlich Rumba tanzen kann. Es ist genauso schön, wenn man mit seinem Partner dazu vielleicht nur „schunkelt“ (und das wirklich positiv gemeint!).
Ein Cha-Cha-Cha ist in vielen Fällen eine Popnummer, zu der man überhaupt frei tanzen kann. Ein Paso-Doble eignet sich hervorragend auch über ausgelassenes, kreatives Tanzen mit viel Energie und der Vorstellung einen Flamenco darzubieten. Ein Slow Fox ist eine ruhige Swingnummer, die gemütliches Paartanzen ohne fixe Schritte erlaubt. Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen…
Aber stellen sie sich das Gegenteil vor: Langsame Songs in einem nicht tanzbaren Tempo und einer unpassenden Charakteristik schließt die fachkundigen Tänzer sehr wohl vom Tanzen aus. Genauso verhält es sich mit einer zu schnell gespielten Samba. Nicht einmal habe ich mich geärgert über das viel zu schnelle „Love is in the air“ - wir spielen es übrigens auch, aber in einem angepassten Tempo.
Mit der Gründung von A-live im Jahr 1998/99 habe ich diesen Plan schließlich verwirklicht. Prämisse war ein attraktives Programm, bei dem bis auf wenige Ausnahmen alle Lieder den Standard- und Lateintänzen zuordenbar sind. Die Ausnahmen haben vor allem das Partymusik-Programm betroffen, das natürlich für Hochzeiten genauso wichtig wie das Tanzmusik-Repertoire ist.
Im Laufe der Zeit haben wir mit Hilfe der vielen Tanzschulen und Tanzsportclubs dann die Expertise zu diesem Thema vertieft und sind deswegen in der Tanzszene sehr beliebt, was mich persönlich sehr freut! Um nur einige Stammkunden hervorzuheben: seit 2001 die Tanzschule Aigner-Szell, seit 2008 die Tanzschule Lamp, seit 2017 die Tanzschule Gider in der Steiermark.
In diesem Sinne würde ich mich freuen, Sie bald als Gast bei einem unserer Auftritte zu sehen! Oder Sie sogar als Veranstalter eines ganz besonderen Balles, Events oder Hochzeit kennenzulernen!